Wissenschaftliche Einflüsse

Wilhelm Reich

wilhelm reich

Die Arbeiten den Psychoanalytikers, Arztes und Naturforschers Wilhelm Reich (1897–1957) haben meine berufliche Entwicklung gleich in mehrfacher Hinsicht beeinflusst.

Reichs Pionierarbeiten in den Bereichen der Sexualforschung, Charakteranalyse, Psychophysiologie, Psychosomatik und Faschismusforschung haben schon als junger Student einen tiefen Eindruck in mir hinterlassen. Seine Suche nach den tieferen Gesetzen der Entfaltung und Blockierung des Lebendigen – in Mensch, Gesellschaft und Natur – faszinierten mich.

Bis heute bilden Reichs Konzepte der Charakteranalyse, Vegeto- und Orgontherapie eine wichtige Basis in meinem psychotherapeutischen Selbstverständnis. Insbesondere sein ganzheitliches Körper-Psyche-Modell, seine funktionell-energetische Sichtweise des menschlicher Beziehung und Entwicklung sind als wichtige Teile in mein heutiges Verständnis der bindungsbasierten Körperpsychotherapie eingeflossen.

Reichs psychosomatische Forschungen mit Säuglingen und Kleinkindern bildeten den wichtigsten Impuls, um mich schon als junger Mann ganz dem Feld der Säuglings- und Kleinkindpsychologie zu verschreiben. Bis heute sehe ich mich in der Tradition des von Wilhelm Reich begründeten Projektes „Kinder der Zukunft“, in dem er in den 1940er- und 1950er-Jahren untersuchte, wie Selbstregulation und emotionale Gesundheit in neugeborenen Kindern von Beginn an geschützt und bewahrt werden können.

 

Wer hat Angst vor Wilhelm Reich?

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Wilhelm Reich – Man’s Right to Know

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Der Fall Wilhelm Reich – Kinofilm von Antonin Svoboda, 2012

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Eva Reich

eva reich

Die Begegnung mit Eva Reich war für mich die Initialzündung, um die körperpsychotherapeutische Arbeit mit Säuglingen, Kleinkindern und Eltern zu meinem Projekt zu machen. Die Ärztin und Psychotherapeutin Eva Reich war eine hervorragende Kennerin der Natur- und Humanforschungen ihres Vaters. Ihr Spezialgebiet war die psychotherapeutische Arbeit mit Schwangeren sowie mit Neugeborenen und Eltern nach schwierigem Start ins Leben.

Ihre Schmetterlings-Babymassage lernte ich Mitte der 1980er-Jahre erstmals in Berlin kennen. Es war eine ultrazarte Berührungsarbeit, mit der die Körperpanzerungen der Babys minimal stimulierend aufgeschmolzen wurden. Doch als erfahrene Geburtshelferin und Landärztin sprach sie nicht nur Babytherapie, sondern auch über die Bedeutung von traumatischen Schwangerschafts- und Geburtserfahrungen für die späteren Einschränkungen menschlicher Liebes- und Bindungsfähigkeit.

1998 reiste ich gemeinsam mit der Bremer Filmemacherin Heidrun Mössner nach Maine, wo wir die damals 75-jährige Eva Reich in ihrem Wohnhaus besuchten und interviewten. Diese Reise war der Beginn der Arbeiten an dem Dokumentarfilm „Ein Doktor auf Wanderschaft“, in dem Heidrun Mössner das aufregende Leben Eva Reichs würdigt.

Weitere Informationen unter: www.moessner-filmproduktionen.de

 

Trailer des Dokumentarfilms

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Historische Aufnahmen von Eva Reich

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Will Davis

will davis

Der amerikanische Psychologe und Körperpsychotherapeut Will Davis hatte auf mich einen wichtigen Einfluss, da er auf der Basis eines reichianischen Grundmodells neue Wege beschritt. Besonders in der Arbeit mit frühtraumatisierten Charakterstrukturen entwickelte Davis einen neuen Arbeitsansatz, den er „Instroke-Modell“ bezeichnete.

Er wies hierbei nach, dass Menschen, die an den Folgen von frühen Entwicklungs- und Bindungstraumatisierungen litten, durch die ausdrucksorientierten Arbeitsmodelle in den auf Reich basierenden Körperpsychotherapien – nur unzureichend erreicht werden können. Davis entwickelte neue Formen einer sanften Körperarbeit, in dem zuerst die körperliche Selbstbeziehung und Sammlung intensiviert wird, der dann als Folge zu einem tiefgreifenden Wandel der Bindungen zu sich und ihrer Umwelt einleitet.

Das Instroke-Modell von Davis war für mich der wichtigste Impuls für die spätere Entwicklung des Selbstanbindungskonzeptes in der Körperpsychotherapie mit Säuglingen und Eltern.

 http://www.functionalanalysis.de

John Bowlby

john bowlby
Der britische Kinderpsychiater und Psychoanalytiker John Bowlby entwickelte in den 1950er-Jahren die Bindungstheorie. Anders als Sigmund Freud, der den Nähewunsch des Säuglings als Ergebnis seiner oralen Triebbedürfnisse verstand, ging Bowlby davon aus, dass Menschen von Beginn an über ein eigenständiges Bedürfnis nach Geborgenheit und Körpernähe verfügen. Die Befriedigung der kindlichen Bindungsbedürfnisse ist nach Ansicht der Bindungstheorie so wichtig, wie die Luft zum Atmen oder die Versorgung mit ausreichend Nahrung und Flüssigkeit.

Die bindungsbasierte Körperpsychotherapie wurzelt in den Erkenntnissen der Bindungstheorie. Körperberührungen, Atemarbeit und die Erkundung der Körperwahrnehmung werden eingesetzt, um ein Sicherheitserleben im Klienten zu erzeugen. Die Etablierung einer bindungssicheren therapeutischen Beziehung ist die wichtigste Voraussetzung, um die charakteristischen Bindungsmuster zu erkunden, emotionale Ausdrucksfähigkeit zu verbessern und die Handlungsfähigkeit zu erweitern.

https://de.wikipedia.org/wiki/John_Bowlby

Stephen Porges

stephen porgesIn dem Konzept der bindungsbasierten Körperpsychotherapie spielt die Modulation und Auswertung des Autonomen Nervensystems (ANS) eine herausragende Rolle. Zentral sind hier die bahnbrechenden Forschungen des amerikanischen Psychophysiologen Stephen Porges. Anders als die klassische Sichtweise des Autonomen Nervensystems – die eine zweigeteiltes ANS annimmt – geht Porges in seinem so genannten „Polyvagal-Modell“ von einem dreigeteilten Autonomen Nervensystem aus. 

In hierarchischer Abfolge unterscheidet er vegetative Regelkreise, die entweder bei Sicherheit, Gefahr oder lebensbedrohlichen Situationen aktiviert werden. In der bindungspsychotherapeutischen Arbeit versuchen wir so vorzugehen, dass das „soziale Kommunikationssystem“ möglichst dauerhaft aktiv bleibt. Dadurch wird sicher gestellt, das die Öffnungs- und Selbstwahrnehmungsfähigkeit der Klienten gestärkt wird, ohne dass dabei die psychischen Abwehrsysteme mobilisiert werden.

www.stephenporges.com