Philosophie der Arbeit

In der bindungsbasierten Körperpsychotherapie sind von einer humanistischen Grundhaltung geprägt. Wichtigste Ziel dieser körperbasierten Psychotherapie ist es, die inneren Wachstumspotenziale und Lebenskräfte zu wecken, die Zufriedenheit und hinreichende Erfüllung in unseren Liebes- , Arbeits- und Selbstbeziehungen möglich macht.

Das bindungstherapeutische Konzept hat in der modernen Körperpsychotherapie, der Bindungs- und Traumaforschung sowie den Beobachtungen der körperbasierten Eltern-Säugling-Psychotherapie ihre wichtigsten Wurzeln.

Im Folgenden werde ich einige Säulen meiner Arbeit vorstellen:

 

Körperinformation als Leitsystem

Der Körper ist das zentrale Bezugssystem in der bindungsbasierten Beratung und Psychotherapie. Die Wahrnehmung des Körpers spielt eine wichtige Rolle, um die jeweilige Qualität der Beziehungs- und Regulationsfähigkeit des Klienten genauer zu bestimmen. Im therapeutischen Prozess spielt deshalb die achtsame Beobachtung und Auswertung des subjektiven Körpererlebens des Klienten eine herausragende Rolle. In der Therapie nutzen wir körperliche Berührungen, Atem- und Wahrnehmungsarbeiten, um die Gefühls- und Erregungszustände direkt zu beeinflussen. In meinem therapeutischen Vorgehen kontaktiere ich die Haut, den Herzschlag, die Atmung, die Körperhaltung oder den Blick, um bedeutsame Bindungs- und Stressmuster zu erkunden oder Ressourcen der Beziehungs- bzw. Selbstbeziehungsfähigkeit zu verbessern.

 

Bindungssicherheit als therapeutische Basis

In meiner psychotherapeutischen Arbeit verfolge ich einen bindungsorientierten Ansatz. Die therapeutische Beziehung zwischen Therapeut und Klient stellt einen Erfahrungsraum bereit, in dem die stärkenden und schwächenden Selbstanteile sicher kontaktiert, erkundet und integriert werden können. Die Bindungssicherheit wird somit zur wichtigsten Quelle, um eine Potenzialentfaltung und Integration von traumatischen Beziehungserfahrungen aus den unterschiedlichen Entwicklungsphasen zu ermöglichen.

 

Selbstanbindung und Beziehungsintelligenz

Die achtsame Körper-Selbstbeobachtung ist eine wichtige Grundlage der bindungsbasierten Körperpsychotherapie. Die Voraussetzung hierfür ist, dass ein stabiler innerer Beobachter, von dem aus die Körperwahrnehmungen, Gefühle und Gedanken innerhalb der Therapie sicher erlebt und wertfrei beschrieben werden können. Ziel ist es, dass der Klient in jeder Phase des therapeutischen Prozesses lernt, auf die Basis seiner Körperwahrnehmungen zurückzugreifen. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von der Etablierung einer hinreichend sicheren „Selbstanbindung“.

 

Schwangerschaft, Geburt und Bindung

In der bindungsbasierten Körperpsychotherapie gehen wir davon aus, dass die charakteristischen Schemata unseres Fühlens, Denkens und Handelns in den Erfahrungen aus der Zeit der Schwangerschaft, Geburt und ersten Lebenszeit verwurzelt sind. Über verschiedene Formen der Körperarbeit werden die prä- peri- und postnatalen Bindungserfahrungen und das „innere Baby“ wiederbelebt, bewusst gemacht und im Rahmen einer sicheren Beziehung erkundet.

 

Herz und Körperpsychotherapie

In der bindungsbasierten Körperpsychotherapie ist der Kontakt zum Herzen der wichtigste Motor, um die Bindungskräfte im therapeutischen Prozess zu stärken. Über die körperliche Herzverbindung werden in der Therapie innere Ressourcen gestärkt, Entscheidungsfindungen unterstützt sowie charakteristische Beziehungsmuster zu sich und anderen genauer untersucht. Die Klienten lernen im Zuge der Therapie die verschiedenen Herzinformationen zu spüren und sie einzusetzen, um stimmige Lebensentscheidungen zu treffen und Beziehungen in stärkender Weise neu zu gestalten.

 

Körper und Intersubjektivität

In der bindungsbasierten Therapie steht die Ab- und Einstimmung mit den geistigen, emotionalen und körperlichen Erlebensformen des Klienten ganz im Vordergrund. In der bindungsbasierten Körperpsychotherapie arbeiten wir daran, den Klienten in seinen historisch geprägten Formen seines Welt- und Subjekterlebens immer umfassender verstehen, erfühlen und nachvollziehen zu können. Das Ziel der Arbeit ist es im Rahmen eines beziehungssicheren Raumes den jeweiligen Menschen in seinem inneren Reichtum, seiner Einzigartigkeit sowie seinen schwächenden wie stärkenden Selbstanteilen zu erkennen und zu sehen.